Andreas Gedanken

AG "Freundeskreise"

Andreas Gedanken / Fairbindlichkeit

Ich glaube ich wünsche mir einen realen Kreis von Menschen, die sich in physischen Treffen mit dieser Frage beschäftigen. Denn in vielen Themen stecken noch ungelöste Ängste oder vielleicht auch Traumata, die ich alleine gerne unterdrücke und in einem geschützten Raum mit Anderen viel leichter bewusst wahrnehmen kann. Vielleicht kann es ja dazu einen realen Begegnungsraum im Unperfekthaus geben. Dies kann ja auch schon im Rahmen des leichtR Zusammenhangs laufen. Ich will mich da gerne engagieren und mich die Organisation, Moderation und ähnlichem einbringen


Ein größerer Wunsch folgt nun: 


Auch ich wünsche mir eine Art erweitertes Freundesnetzwerk von Menschen über alle Generationen hinweg. In diesem Netzwerk ist es nicht wichtig jeden persönlich zu kennen. Es sind auch nicht wirklich Freundschaften, die da gehütet und gewässert werden. Aber über direkte Verbindungen innerhalb dieses Netzwerkes wird dafür gesorgt, dass die Beziehungskette nicht abreißt. 


Dadurch, dass nie Anonymität entsteht, kommt nicht dieses Gefühl auf, dass es nicht darauf ankommt und ich dann doch dieses Netzwerk ausnutze oder schädige. Es geht für mich immer darum die menschliche Fairbindung transparent sichtbar zu halten.


So würde ich mich gerne mit Menschen vernetzten, die sich tiefer committen als das bisher üblich ist. In "meinem" Freundesnetzwerk würde es eine Commitment-Dokumentation geben. Das bedeutet:


Ich committe mich mit und für andere. Wenn z.B. wir beide in dieser "Freundschaftsgemeinschaft" wären, würde ich (z.B.) Dir gegenüber eine Fairbindlichkeit eingehen und dokumentieren: Wenn Reinhard (aus irgend welchen Gründen) etwas nicht tun kann, dann stehe ich mit (z.B. 6 Stunden und/oder 200 €) dafür ein. Genauso könntest Du mir gegenüber Dein Commitment ausdrücken und dokumentieren: Falls Andreas nichts tun kann oder ein Problem kreiert hat, dann stehe ich mit 8 Std und/oder mit 180 € dafür ein.


Damit würde dieses Netzwerk (bzw. die Menschen in diesem Netzwerk) irgendwann bei entsprechender Größe auch wirklich reale Unterstützung "speichern" können. Zeit kann man nicht sparen, von daher ist eine Zeitbank für mich Nonsens. Commitment kann man auch nicht sparen, aber man kann es lebendig halten. Und solange wir innerhalb des Netzwerkes in "Fairbindung" sind und die Beziehungsketten pflegen und nie (wirklich NIE - das ist ganz wichtig) abreißen lassen, gibt es eine sehr gute Chance (für mich ist Sie fast schon höher als im Geldsystem) zu späterer Zeit das was ich zum Lebendig sein brauche auch aus dem Netzwerk zu bekommen.


Wichtig ist auch: Beziehung (oder schöner FAIRBINDLICHKEIT) lässt sich nicht wiegen oder berechnen oder gar verzinsen. Sie wächst nicht automatisch weiter und weiter und Sie trägt nicht den Impuls in sich "gehortet" zu werden. Denn Fairbindlichkeit entfaltet Ihre Kraft und Ihre Schönheit nur in dem ich Sie LEBE. Es ist - zumindest in meiner Vorstellung - daher viel sinn- und freudvoller diese Fairbindlichkeit zu leben (früher ausgeben), statt sie "aufzusparen".


Dies sind meine ersten Gedanken dazu, die vielleicht noch nicht klar ausformuliert sind. Worum es mir geht: Viele Tausch,- Schenk,- oder was auch immer Ringe, Kreise und Netzwerke kranken daran, dass Sie zwar etwas dokumentieren (Stunden, Talente, Taler, Kröten, Tokken, etc.) und damit ja eigentlich neues, freies Wertschätzungspotential in vielfältiger Form (im Gegensatz zum monopolistischen Geld) erschaffen können, dieses Potential aber verpufft, wenn aus Freiwilligkeit irgendwann Beliebigkeit wird und z.B. die geleisteten Stunden von niemand mehr "wertgeschätzt" werden.


Was dabei leichtR tun könnte:


  1. Gemeinsam an dieser Idee (die ja auch mit Fureai Kippu verwandt ist) weiterarbeiten. Am liebsten in realen Gesprächskreisen
  2. Nach Möglichkeiten der technischen Unterstützung suchen (APP, Software, ???)
  3. Die rechtliche Situation in Deutschland ist im Bezug auf solche Netzwerke sehr restriktiv. Wir hatten zum Beispiel hier in Münster den Fall, das das Zollamt ein Mitglied zu ca. 2.500 € Strafe verklagt hat, da durch Zahlung einer Leistung in Talenten (der Tauschringeigenen Währung) das Mindestlohngesetz umgangen worden ist. Auch an anderer Stelle ist die rechtliche Situation nicht geklärt bis stark hinderlich. LeichtR könnte (vielleicht in Kooperation mit einer LAW Clinic ) daran arbeiten die rechtliche Situation zu klären und langfristig in eine fördernde Richtung zu verändern. Dazu hatte ich hier in Münster schon mal einen Antrag im Rahmen eines Projektes gestellt. Damals hatte ich die Zusage von Dr. Hugo Godschalk für 10.000 € + Mwst. ein rechtsicheres Gutachten erstellen zu lassen. Der Projektantrag wurde dann nie abgegeben, weil mich scheinbar wirklich niemand verstanden hat. Mehr dazu hier: https://andreas-artmann.de/posts/gabenkreise-hansaviertel/


Ja, das Thema ist komplex ... aber nicht kompliziert.


Dieses Thema passt für mich auch zu Deinem Absatz:


"Und, was andere Menschen angeht: die meisten Menschen sind in ihrer aktiven Lebensphase sehr durch Beruf und die Notwendigkeit, Geld zu verdienen, geprägt. Doch in der Seniorenphase entfallen diese Aspekte, und es kommt mehr auf nicht-gewinnorientieres Miteinander an. Weil das aber bei Jüngeren nicht so sehr das Thema ist, fehlen hierfür Strukturen, Angebote, Möglichkeiten. Wir brauchen einen Marktplatz für "sich gegenseitig was Gutes tun"?"


Auch diese Gedanken können in einem "Fairbindlichen Netzwerk" angeschaut und vielleicht auch verwirklicht werden.


Andreas Artmann

freiheitspumpe.de 

andreas-artmann.de

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